Ja, ich weiß. Nach Alberobello fahren heißt, sich dem ganzen Touristenstrom anzuschließen und Teil davon zu werden. Ja, ich weiß. Und Verena weiß es auch. Und trotzdem fahren wir hin. Trulli schauen. Diese süßen kleinen schlumpfartigen Häuschen mit ihren runden, weiß getünchten Mauern, kegelförmigem Dach aus geschichteten grauen Steinen, weißer Spitze – so schaut ein Trullo aus. Der Ursprung des Namens Trullo, Mehrzahl: Trulli, kommt aus dem altgriechischem und bedeutet Kuppel, typisch ist die Bauweise für das Itria-Tal und auch in den Provinzen Bari, Brindisi und Taranto zu finden.
Die traditionellen Trulli haben eine einzigartige Geschichte. Einige Gelehrte sind der Meinung, dass es die ersten bereits im 14. Jahrhundert gab, im 15. Jahrhundert erlebten sie ihre Glanzzeit. Dies fällt zeitlich mit einem Edikt des Königreichs Neapel zusammen, das jede neue städtische Siedlung mit Steuern belegte. Das einfallsreiche Volk fing an, diese Trockenmauer-Häuser zu errichten, die bei Bedarf schnell wieder abgebaut werden konnten. Als der Delegierte des Königs im Begriff war, Steuern einzutreiben, genügte es, den Grundstein zu entfernen, und die Häuser wurden in Steinhaufen verwandelt. In keinem anderen Ort in Apulien gibt es so viele Trulli zu bestaunen wie in Alberobello. Rund 1400 Trulli locken jährlich tausende Besucher aus aller Welt an (so wie uns...). Böse Zungen bezeichnen Alberobello sogar als das Disneyland Apuliens. So ähnlich fühlt es sich auch an. Aber schön ist es trotzdem.
Nun heißt es aber Abschied nehmen von Italien. Morgen schiffen wir in Brindisi ein und fahren nach Albanien. Abschied von Apulien, Abschied von unserem liebgewonnenen Turm in Ruvo di Puglia, Abschied von der italienischen Küche und Lebensart. Aber: auf der anderen Seite der Adria warten neue Entdeckungen auf uns.
Wir sind jetzt ungefähr bei der Hälfte unserer Reise angekommen und haben schon 2200 km auf dem Zähler. Heute war das Laden wieder ganz unkompliziert, in Alberobello verschafften wir uns sogar einen Parkplatzvorteil: Parken gratis und während der Trulli-Besichtigung vor einem Supermarkt 100% aufgeladen.
Und: einen Tipp haben wir noch für Italien, weil wir das heute gerade wieder auf der Autobahn erlebt haben. Für alle, die regelmässig nach Italien reisen und ihren Urlaub geniessen wollen, ohne an den Mautstellen zu warten, ist das interessant. Wir nutzen auf unseren Reisen dafür einen Anbieter namens BIP&GO. Man erhält einen kleinen Transponder, der nur dann zum Einsatz kommt, wenn man mautpflichtige Strecken fährt und zahlt auch nur dann einen geringen Monatsbeitrag. Und die Mautgebühr wird dann später vom Konto abgebucht. Gerade zu Zeiten mit viel Verkehr und entsprechenden Schlangen vor den Mautstationen ist das äußerst komfortabel und entspannend!
Bip&Go funktioniert in vier großen europäischen Ländern: Italien, Frankreich, Spanien und Portugal. Mit der Bip&Go-Box benötigt man auf zahlreichen öffentlichen Parkplätzen und Parkgaragen mittlerer und großer Ballungsgebiete keinen Parkschein mehr und es ist ebenfalls kompatibel für die meisten Mautgebühren an Tunneleinfahrten und Brückenauffahrten des französischen Straßennetzes, so manche Fähre kann man auch damit bezahlen. Online ist es innerhalb von 48 Stunden und ohne Kaution verfügbar (https://www.bipandgo.com). Bip&Go „A la carte“: 1,60 € pro Monat ohne Mindestlaufzeit und 0 €, wenn man es nicht benutzt.
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