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4. Etappe | Tag 8: Alta Murgia (Apulien)

Ruvo di Puglia, die Kleinstadt, an deren Rand jener Turm steht, den wir bewohnen dürfen, liegt mitten im Nationalpark "Alta Murgia", ein riesiger offener Raum, in dem man mit Blick auf unendliche Horizonte wandert, ein Raum, der von Gerüchen wie Minze und wildem Thymian geprägt ist und schillernde und einzigartige Sonnenaufgänge und -untergänge für den Wanderer bereithält. Hier ein paar Wortspenden von enthusiastischen Kennern: "Man kann die Murgia nicht verstehen, wenn man sie nicht erlebt hat und ihre Früchte verkostet: Hartweizenbrot, Mandelkuchen, getrocknete Feigen, Pilze, robuste Weine und Schafskäse. Das Gebiet des Nationalparks ist auch für seine Architektur als interessant einzustufen, vor allem die Bauernhöfe, deren Ursprünge auf das fünfzehnte Jahrhundert zurückgehen. Aber die Alta Murgia beherbergt andere architektonische Werke, darunter herrliche Höhlenkirchen und einige mittelalterliche Schlösser, wie das Castello del Garagnone, das Schloss Gravina und das berühmte Castel del Monte..." Natürlich wollten wir das alles in den nächsten Tagen er"fahren" mit unserem ID.7.

Heute morgen sind wir gestartet, im Gepäck ein paar Ziele: Matera, eine Stadt auf einer felsigen Landzunge in der Region Basilicata, also schon nicht mehr in Apulien. Besonders interessant sind hier die Sassi, ein Komplex aus Höhlensiedlungen, die in die Felswand geschlagen wurden. Nachdem sie 1952 aufgrund von schlechten Lebensbedingungen geräumt wurden, beherbergen die Sassi heute hauptsächlich Museen. Unglaublich beeindruckend, wenn man diese Stadt vor sich liegen sieht, aber: auch sehr heiß und viele, viele Besucher. Wir besichtigen das Ganze von aussen und fahren weiter zur Felsenkirche "San Michele delle grotte". Ein majestätisches Beispiel für die Pracht eines "Felslebensraums", einer der größten in Apulien. Der Komplex befindet sich im Stadtteil Fondovito in Gravina. Überall in der Schlucht, die mitten in der Stadt liegt, sind weitere Felsanlagen zu sehen. Ins Innere der Felsenkirche kommen wir nicht, sie schließt um 13:00 Uhr, wir kommen um 13:01. Die nächste Station, das "Castel del Monte", verpassen wir, weil wir eine Abzweigung falsch nehmen und weil ein mächtiges Gewitter aufzieht, das uns zurück in unseren Turm treibt, wo wir kochen und essen und trinken und das Gewitter vom sicheren Turm aus beobachten...

Also anscheinend nicht unser Tag, das findet auch in der E-Mobilität ihren Ausdruck. Wir haben zwar noch keine absolute Ladenotwendigkeit, aber angesichts der Touren, die wir vorhaben, wäre ein voller Akku kein Fehler. Hier werden wir nun mit dem Nord-Süd-Gefälle konfrontiert: Im Süden begegnet man so gut wie keinen E-Autos. Das schlägt sich auch in der Lade-Infrastruktur nieder - die Auswahl ist bescheiden. Das allein wäre kein Problem, aber von 5 angefahrenen Ladepunkten sind 4 kaputt oder ausser Betrieb. Und so seltsam das klingt, die einzig funktionierende war eine (österreichische) MOON-Ladestation bei einem Audi-Betrieb. Fazit: Der Süden muss noch kräftig aufholen.

 

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