(VERENA) Gibt es die Liebe auf den ersten Blick? Meine Antwort ist ein klares Ja, es gibt sie. Die Bretagne traf bereits vor einigen Jahren beim ersten Grenzübertritt aus der Normandie ihren Liebespfeil mitten in mein Herz.
Selbiges tut ja schon seit vielen, vielen Jahren verlässlich seinen Dienst. Tag für Tag und Nacht für Nacht schlägt es unbeirrbar und der Großteil der Nischen waren bereits unwiderruflich besetzt, viel Platz war da also nicht mehr. Für die Bretagne fand sich, dem Himmel sei Dank, noch ein freies, feines Plätzchen.
Was ist es, was hier so fasziniert? Ist es die Schlichtheit der meist kleinen Steinhäuschen mit den so typischen blauen Fensterläden? Die Schmucklosigkeit der Wirtshäuser mit einfachen Holztischen und kahlen Wänden? Die Einzigartigkeit der regionalen Gerichte wie den herrlichen Buchweizen-Gallettes und den allgegenwärtigen süßen Verführerinnen, den Crêpes? Gefüllt mit Apfelmus, Nusscreme, Schokolade, Marmelade, Früchten und Schlagobers oder schlicht mit knirschendem Zucker? Sind es die Menschen, viele von ihnen von einfachen Fischern abstammend, die durch ihr entbehrungsreiches Leben keinen Sinn für Firlefanz entwickelt haben? Die wunderbare Landschaft, das herrlich wilde Meer und die in weiten Abschnitten naturbelassene Küste mit den archaischen Steinformationen? Dazu die mystische Sprache, die ihren Ursprung in der faszinierenden keltischen Geschichte des Landes fand? Ihr ahnt es schon - es ist natürlich all das zusammen und noch vieles mehr.
Liebe lässt sich eben schwer erklären, es war einen Versuch wert.
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