Das Auto ist da!

Keinen Tag zu früh, glücklicherweise auch nicht zu spät: Heute ist unser ID.Buzz eingetroffen. Und nächsten Dienstag starten wir unsere Ärmelkanal-Tour. Vollelektrisch. Emissionsfrei. Und mit einer unbändigen Lust, so zu reisen. ca. 5000 km liegen vor uns, 945 kWh wollen geladen werden, wie oft und wo, das werden wir herausfinden. Und auch, wie einfach oder kompliziert das sein wird.

Doch nun zum ID.Buzz: Schön schaut er aus, wenn er so in der Sonne glänzt, in dem warmen Orange und dem lächelnden Gesicht. Immer wieder entdeckt man Stilelemente des Ur-Bullis, dazu gehören extrem kurze Karosserieüberhänge, der maximal genutzte Raum auf einer minimalen Fahrzeugfläche, die klassische Einteilung des Karosseriedesigns in eine untere und obere Ebene und natürlich: das unverwechselbare Gesicht mit seiner V-Form. Ja, er schaut uns freundlich an, einladend. Wir steigen ein und machen uns mit dem Wohnraum vertraut, in dem wir die nächsten 14 Tage viel Zeit verbringen werden. Vieles kennen wir schon aus dem ID.4 von unserer letztjährigen Tour, außerdem sind Ähnlichkeiten zum Multivan da, trotzdem: Vergleichbar ist das nicht. Viele Dinge sind ähnlich, aber im ID.Buzz wirken sie anders. 

Ich ertappe mich dabei, alles schön zu finden an dem Auto. Liegt das vielleicht an dem sympathischen Auftreten? „Wenn wir uns verlieben wird eine der ältesten Regionen unseres Gehirns aktiviert. Und zwar jene, die in Verbindung mit Verlangen, Besessenheit und Motivation steht,“ erklärt die Anthropologin Dr. Helen Fisher. „Die Hirnregionen des präfrontalen Cortexes hingegen sind in Phasen des Verliebtseins weniger aktiv — und das ist genau jener Bereich, der für Entscheidungen und Planungen zuständig ist.“ Also: Mehr Sachlichkeit an den Tag legen, lieber Leo, und weniger Kitsch. Hier gehts schließlich um Planung und Entscheidungen. Gottseidank habe ich dafür die beste aller Reisebegleiterinnen dabei, Verena. Sie wird genauso viele km abspulen wie ich und wenn sie nicht fährt, wird sie klassische Straßenkarten lesen und mich sowie das Navigationssystem eines Besseren belehren. Ich bin da analog nicht so gut aufgestellt.

Eine weitere Besonderheit an diesem Auto ist, dass es in Großbritannien und Frankreich - die Länder, in denen wir hauptsächlich unterwegs sein werden - noch nicht einmal bestellbar ist. Für Aufmerksamkeit ist also gesorgt. Aus den anderen europäischen Ländern liegen schon 10.000 Vorbestellungen vor, das entspricht etwa zwei Drittel der für 2022 geplanten Produktion. Und das, bevor das Auto überhaupt bei den Händlern steht, das ist ein überwältigender Beweis dafür, dass die Zeit reif ist für genau dieses E-Auto.

Die erste Ausfahrt hat uns schon überzeugt: Das Autos kommt leichtfüßig daher, fährt sich wie ein Kompaktwagen, die Größe merkt man erst, wenn man davor steht - oder den Innenraum auslotet. Super-Gefühl, lautloses Gleiten und schon sind wir daheim - die nächsten Tage sind dem Einpacken gewidmet.